

Psychotraumatologie ist ein eigenständiger Zweig der Psychotherapie. Sie befasst sich mit der Erforschung und Behandlung seelischer Verwundungen (Traumata).
Ein Psychotrauma ist eine seelische Wunde, die auf einzelne oder mehrere Ereignisse zurückgeht, bei denen im Zustand von extremer Angst und Hilflosigkeit die Verarbeitungsmöglichkeiten des Individuums überfordert waren und zu einer dauerhaften Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis führen.
Bestimmte Ereignisse stellen beinahe für jeden Menschen eine Bedrohung und Überforderung dar, die auch bei bester seelischer Gesundheit kaum symptomlos verarbeitet werden kann. Die persönlichen Vorbedingungen beeinflussen sowohl die Symptomatik, als auch Verlauf und Prognose erheblich, was normalerweise eine kombinierte Trauma- und psychodynamische Behandlung erfordert.
Das Ziel einer Traumatherapie ist es, zu einer geordneten Verarbeitung des Traumas bzw. der Traumata zu kommen und dadurch die traumatypischen Symptome zu begrenzen, kontrollieren und schließlich, wenn möglich aufzulösen.
 Imaginative Verfahren: Sie nutzen tiefere Schichten der Psyche durch die
    Verwendung von inneren Bildern, traumähnlichen Verarbeitungswegen und der
    Arbeit mit inneren Teilen und Aspekten. Dadurch kommen sie psychisch zu einer
    tiefen Ebene der Verarbeitung.
    
    
     Narrative Verfahren: Im Traumaopfer besteht
    meist ein innerer Drang, die verlorenen oder isolierten Elemente des Traumas
    zu einer Geschichte zusammenzufügen, diese mit Sinn oder Bedeutung zu verbinden
    und in die persönliche Lebensgeschichte zu integrieren. Erzählende Verfahren
    haben das Ziel, zu dieser zusammenhängend erzählten Geschichte zu kommen,
    in der es möglich ist, alle Trauma-Elemente einzubinden ohne in starke Emotionen
    oder körperliche Reaktionen zu fallen. Wenn das gelingt, lassen meist auch
    die Traumasymptome nach.
    
    
     Hypnotherapeutische Verfahren: In der Hypnose sollen ähnliche
    Bewusstseinszustände den dissoziativen Zuständen im posttraumatischen Erleben
    erzeugt werden. Beiden gemeinsam ist eine veränderte Selbst- und Außenwahrnehmung.
    Hypnotherapie zielt mittels kontrollierter Dissoziation auf die Konfrontation
    mit dem traumatischen Material und auf die Aktivierung von Ressourcen. Klienten
    können ein Gefühl der Kontrolle über Intrusionen und Entfremdungszustände
    erlangen. Für die Konfrontation in der Trance gibt es geeignete Bearbeitungsmöglichkeiten,
    dabei wird der Zugang zu den Erinnerungen erleichtert. Im Trancezustand werden
    die Ressourcen und Bewältigungsstrategien
  des Klienten aktualisiert.
  
